Grube Friedrichssegen

Die Grube Friedrichssegen (auch Köllnisches Loch genannt) war eine Silber-, Blei- und Zinkerzgrube an der Lahn.

  • 1220: Bergbau im Siedlungsgebiet Ahl, aus dem später der Ort Friedrichssegen hervorging, bestand wahrscheinlich schon zu römischen Zeiten. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt vom 25. Mai 1220, in der König Friedrich II. die Silbergrube "Berg Tiefenthal" an den Mainzer Erzbischof Sigfried verschenkt.
  • 1662: Am 6. Juni 1662 erteilte Ludwig, Landgraf zu Hessen, Fürst zu Herfeld, Nassau, Graf zu Katzenelnbogen, eine Verleihung auf alle in der Gemeinschaft und Vogtei zu findende Bleierze, Eisensteine, Steinkohlen und andere Erze und Mineralien. 
  • 1668: Eine weitere Erwähnung des Bergbaus erfolgte in einem Jurisdiktionalbuch.
  • 1743: Am 6. März 1743 erhielten Daniel Liebold, Steiger zu Braubach und Johann Christoph Wild, Kupferschmelzer aus Nassau einen Muthschein (Antrag auf Verleihung von Abbaurechten). Dieser durch die Fürstlich Hessen-Darmstädtische und Nassau-Oranische gemeinschaftliche Vogtei Ems ausgestellte Muthschein bezog sich auf ein großes Gebiet beidseits der Lahn. Die Muther wältigten nahe der Ziegelhütte im Fahnenberg einen Stollen auf und trafen den Erzgang nach 70 Lachtern (ca. 140 m). Ein 20 Lachter (ca. 40 m) langer Stollen wurde am Plüskopf vorangetrieben um den 250 Lachter langen Pfingstweider Stollen aufzuräumen. 
  • 1751: Eine weitere Belehnung wurde 1751 durch Hessen-Darmstadt und 1752 durch Nassau-Oranien erteilt. Heinrich-Christian Frankenfeld und Johann Cristoph Wild erhielten die Belehnung als Hauptmuther. 
  • 1753: Es wurden bis Juli 1753 250 Zentner Kupfer- und 400 Zentner Bleierze aus stehengelassenen Mitteln gewonnen.
  • 1754: Bis 1754 wurde die Grube am Plüsskopf ausgebeutet während man zeitgleich im Ziegelhütter Stollen kein Erz fand.
  • 1755: In den Jahren 1755 bis 1769 gab es verschiedene Abbauversuche und Abbauorte.
  • 1762: Es wurde eine Bleierzader der späteren Grube Friedrichssegen entdeckt, woraufhin eine rege Schürftätigkeit in der Gegend erfolgte und auf der Emser Hütte tatsächlich Blei geschmolzen wurde.
  • 1765: Es ist aus einem Bericht des Amtmannes Creuzer aus Nassau geht hervor, dass die Emser Bergwerke im 14. und 15. Jahrhundert besonders ertragreich waren.
  • 1768: In Akten des Hessischen Hauptstaatsarchivs zu Wiesbaden wird 1768 ein Bergwerk "In dem Cöllnischen Loch" erwähnt, das auch unter dem Namen "Köllnisches Loch" bekannt war und eine Vorgängergrube von Friedrichssegen ist. Dabei handelte es sich um einen ausgedehnten Pingenzug.
  • 1850: Ab 1850 taucht im Schriftverkehr mit dem Bergrevier Diez erstmals der Name "Zeche Friedrichssegen" auf.
  • 1852: Diese Zeche wurde 1852 an den Franzosen Antoine Boudon verkauft, der eine Kommerzial-Gesellschaft gründete.
  • 1854: Überführung in die Anonyme Actiengesellschaft des Silber- und Bleibergwerkes Friedrichssegen bei Oberlahnstein umgewandelt wurde. Es entstanden ein Stauweiher sowie ein Pochwerk. Der ab 1854 abgeteufte Tagschacht wurde der Hauptmaschinenschacht der Grube. Er war 1,80 Meter breit und 4,49 Meter lang. Gleichzeitig entstanden ein Zechen- und Scheidhaus.
  • 1858: Es wurde eine erste Dampfmaschine in Betrieb genommen.
  • 1862: Eine zweite Dampfmaschine wurde in Betrieb genommen.

Stollen

  • Carl-Stollen (1861)
  • Heinrich-Stollen (1856)

Siehe auch: