Schlebuscher Erbstollen
Der Schlebuscher Erbstollen (auch Trapper oder Dreckbänker Erbstollen) ist mit 13km der längste Wasserlösungsstollen im Ruhrgebiet. Der Stollen entwässert 38 km² kohleführende Gesteinsschichten und ermöglichte den 140m tieferen Abbau von Kohlen. Der Stollen wurde in zwei Abschnitten gebaut. Zunächste wurde der Stollen 1765 aufgefahren um bis zur Zeche Trappe zu entwässern. Über 70 Jahre später wurde der Stollen als Dreckbänker Erbstollen erweitert.
-
1765: Beginn der Arbeiten am Erbstollen
-
1784: Freiherr zu Stein: "Trapper tiefer Stollen ist bereits 329 Lachter aufgefahren, davon zunächst 2 Lachter gemauert und gedeckelt, nachher 20 Lachter gewölbet..."
-
1804: Der Stollen erreicht die Zeche Trappe
-
1813: Vortrieb ab Lichtloch 16
-
1814: Der Schacht Friedrich Wilhelm wird abgeteuft
-
1816: Der Schacht Friedrich Wilhelm erreicht eine flache Teufe von 59 Lachtern (~118m)
-
1817: Der Schacht Friedrich Wilhelm geht in Förderung (Pferdegöpel mit zwei Pferden)
-
1819: Es wurde das Erbstollenrecht für die weitere Auffahrung in westlicher Richtung als Schlebuscher Erbstollen verliehen
-
1827: Das Grubenfeld der Zecht St. Peter wird durch den Erbstollen gelöst
-
1835: Der Stollen entwässert die Zechen im Bereich Schlebusch. Die Arbeit am Stollen wird eingestellt. Der Stollen ist 4331m lang.
-
1841: Eine andere Gewerkschaft setzte den Stollen als Dreckbänker Erbstollen fort um die Zechen im Bereich Herzkamp zu entwässern.
-
1865: Der zweite Teil des Stollen wird mit einer Länge von 8029m fertig gestellt. So erreicht der Stollen nach 12km den Schacht Hövel.
Die folgenden Zechen wurden durch den Schlebuscher bzw. Dreckbänker Erbstollen entwässert:
-
Trappe
-
St. Peter
-
Freier Vogel
-
Dachs und Grevelsloch
-
Löwe
-
Stock und Scherenberg
-
Sieper und Mühler Gruben
Noch heute entwässert der Schlebuscher Erbstollen die Herzkämper Mulde. Der Fahrschacht des Mundlochs ist erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz. Er ist als Baudenkmal Nr. 113 in der Baudenkmalliste von Wetter eingetragen. Der Fahrschacht ist ebenfalls Teil der Route der Industriekulturs.
Literatur
-
Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 1998, ISBN 3-921533-62-7.
-
Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. Vergangenheit und Zukunft einer Schlüsseltechnologie. Mit einem Katalog der „Lebensgeschichten“ von 477 Zechen (= Die blauen Bücher). 6. um einen Exkurs erweiterte und aktualisierte Auflage. Langewiesche, Königstein im Taunus 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 300.
Bilder