1898: Am 13. Juli 1898 führen die Hahnschen Werke in Großenbaum beim Bürgermeister Klage, daß das Wasser in dem Brunnen, welcher unsere Hüttenanlage mit Wasser versieht, schwindet. Dieses sei um 5,30 Meter gefallen.
Ihrem Interesse entsprechend, bestreiten die Bergwerksbetreiber einen Zusammenhang zwischen dem Abpumpen des Grubenwassers und dem Absinken des Grundwasserspiegels. Das eingeschaltete Königliche Oberbergamt zu Dortmund sieht im Dezember 1898 die Notwendigkeit einer längerfristigen Wasserstandsmessung in den Brunnen. Aber schon einige Tage später, am 21. Dezember 1898, kommt es zu einem vom Oberbergamt anberaumten Ortstermin, zu dem neben dem Bürgermeister Baasel der Bergwerksdirektor Landgraf und aus Dortmund Oberbergrath von Bernuth anwesend sind. Der Bergwerksvertreter betont, nach seiner Auffassung sei die lang anhaltende Trockenperiode die Ursache für das Trockenfallen der Brunnen, und hält einen Einfluß des Lintorfer Bergbaus für absolut ausgeschlossen. Der Bürgermeister erwidert, die öffentliche Meinung der Gemeinde Angermund-Rahm gehe dahin, daß seit dem Beginn der Inbetriebsetzung der großen Pumpe auf Lintorf eine Herabziehung des Grundwasserspiegels in der ganzen Umgebung stattgefunden hat.
Zweieinhalb Jahre ziehen ins Land. Da melden sich am 17. Mai 1902 49 Rahmer Brunnenbesitzer massiv beim Landrath zu Düsseldorf zu Wort. Sie verweisen darauf, daß das Dorf Rahm mit seinen 750 Einwohnern seit Menschengedenken genügend und gutes Trinkwasser für Menschen und Vieh gehabt habe. Seit der im Mai 1897 begonnenen Wasserförderung auf der Gewerkschaft sei der Wasserspiegel bedeutend gesunken und viele Brunnen seien ausgetrocknet. Als im Januar 1899 die Wassermassen nicht mehr bewältigt worden seien, sei der Grundwasserspiegel in Rahm wieder auf Normalhöhe angestiegen.