Zeche Diepenbrock

Die Zeche Diepenbrock war ein Erzbergwerk im Rahmer Wald bei Mühlheim an der Ruhr. Die Grube baute überwiegend Bleierze ab. Während der gesamten Betriebszeit hatte das Bergwerk mit der Wasserhaltung zu kämpfen, dieses Problem führte auch schließlich zur Stilllegung des Bergwerks. 
 
  • 1751: Es wurde eine Dampfmaschine in Deutschland gebaut worden und zwar in unmittelbarer Nähe von Duisburg, in Lintorf im Amt Angermund. Hier befand sich ein Blei-,Vitriol und Alaunbergwerk, das 1746 in den Besitz des Kommerzienrates Heinrich Kirschbaum in Düsseldorf überging“
  • 1813: Die Grube wurde angelegt worden und bestand ursprünglich aus den Zechen Friedrichsglück und Diepenbrock. Gewonnen wurden Blei-, Zink- und Kupfererze aus einem gangartigen Vorkommen in der dort liegenden Kalkformation. Sicherlich bestand ein Zusammenhang mit dem Grubenfeld der Gewerkschaft Selbecker Bergwerksverein, die auch die Anlage Neu-Diepenbrock III in Mülheim-Selbeck betrieb.
  • 1843: Das Urmesstischblatt verzeichnet eine Bleiweißfabrik. Möglicherweise steht diese Anlage im Zusammenhang mit den Schürfarbeiten auf Bleiglanz, die die Belgier Juno und Triest 1841/1842 in diesem Gebiet vornahmen.
  • 1868: Die Anlage gehörte wahrscheinlich zu den Lintorfer Erzbergwerken, die 1868 als Aktiengesellschaft von einem holländischen Konsortium gegründet wurde.
  • 1883 kam der Betrieb vorläufig zum Erliegen.
  • 1867: Das Bergwerk förderte  für kurze Zeit nochmals bis 1902.  
  • 1878: Um dieses Jahr hatte man aber Wasserhaltungspumpen entwickelt, die dem Erzbergbau in Lintorf neuen Aufschwung gaben, allerdings verbunden mit nicht vorhergesehenen Auswirkungen auf den Grundwasserstand in der Nachbarschaft. 
  • 1879: Denn schon 1879 und 1880 fallen einige Brunnen in Angermund, Rahm und Großenbaum trocken. Man vermutet, dass der Eingriff in den Wasserhaushalt durch den Bleibergbau die Ursache ist. Diese waren zu jener Zeit für ihre Trinkwasserversorgung noch auf ihre Brunnen angewiesen.
  • 1897: Da beklagt der Graf von Spee in einem Schreiben vom 25. November 1897 an den Bürgermeister Baasel, daß das rostbraune oder auch schmutzige Wasser den Haubach und den Dickelsbach fülle, ohne daß natürliches Wasser in diesen Bächen noch Aufnahme finden könne. Der Graf befürchtet eine Beeinträchtigung seiner Holzwirtschaft durch versumpfte Wälder sowie durch von Grubenwasser verdorbene Böden.
  • 1898: Am 13. Juli 1898 führen die Hahnschen Werke in Großenbaum beim Bürgermeister Klage, daß das Wasser in dem Brunnen, welcher unsere Hüttenanlage mit Wasser versieht, schwindet. Dieses sei um 5,30 Meter gefallen.
    Ihrem Interesse entsprechend, bestreiten die Bergwerksbetreiber einen Zusammenhang zwischen dem Abpumpen des Grubenwassers und dem Absinken des Grundwasserspiegels. Das eingeschaltete Königliche Oberbergamt zu Dortmund sieht im Dezember 1898 die Notwendigkeit einer längerfristigen Wasserstandsmessung in den Brunnen. Aber schon einige Tage später, am 21. Dezember 1898, kommt es zu einem vom Oberbergamt anberaumten Ortstermin, zu dem neben dem Bürgermeister Baasel der Bergwerksdirektor Landgraf und aus Dortmund Oberbergrath von Bernuth anwesend sind. Der Bergwerksvertreter betont, nach seiner Auffassung sei die lang anhaltende Trockenperiode die Ursache für das Trockenfallen der Brunnen, und hält einen Einfluß des Lintorfer Bergbaus für absolut ausgeschlossen. Der Bürgermeister erwidert, die öffentliche Meinung der Gemeinde Angermund-Rahm gehe dahin, daß seit dem Beginn der Inbetriebsetzung der großen Pumpe auf Lintorf eine Herabziehung des Grundwasserspiegels in der ganzen Umgebung stattgefunden hat.
    Zweieinhalb Jahre ziehen ins Land. Da melden sich am 17. Mai 1902 49 Rahmer Brunnenbesitzer massiv beim Landrath zu Düsseldorf zu Wort. Sie verweisen darauf, daß das Dorf Rahm mit seinen 750 Einwohnern seit Menschengedenken genügend und gutes Trinkwasser für Menschen und Vieh gehabt habe. Seit der im Mai 1897 begonnenen Wasserförderung auf der Gewerkschaft sei der Wasserspiegel bedeutend gesunken und viele Brunnen seien ausgetrocknet. Als im Januar 1899 die Wassermassen nicht mehr bewältigt worden seien, sei der Grundwasserspiegel in Rahm wieder auf Normalhöhe angestiegen.
  • 1899: Nachdem aber die Gewerkschaft mit der neuen Wasserhaltungsmaschine am 5. Juni 1899 die Wasserförderung fortgesetzt habe, habe der Wasserstand in den Brunnen trotz des nassen Winters stetig abgenommen. Nur wenige Brunnen führten noch Wasser. Die neuen Gerätschaften zum Abpumpen des Grubenwassers gelten als die größten des Kontinents. Die Hoffnung der Bergwerkseigentümer auf eine prosperierende Zeche ist gewachsen, 400.000 Mark Stammkapital waren gezeichnet worden, die Belegschaft stieg schnell auf 350 Mann an.
  • 1902: Unter dem 2. Juli 1902 finden wir dann eine weiter Eingabe der Rahmer Brunnenbesitzer  offenbar hatte die Gewerkschaft Kompromißbereitschaft gezeigt  daß sie sehr gern mit tieferen Brunnenbohrungen auf Kosten der Gewerkschaft einverstanden seien. Sie bezweifeln jedoch, ob das in den tieferen Schichten befindliche, ockerhaltige Wasser als Trinkwasser verwendet werden könne. Abschließend weisen die Eingeber darauf hin, daß seit dem 17. Mai 1902 weitere 5 Brunnen trocken gefallen seien, sodaß nunmehr ca. 370 Personen in Rahm unter Wassermangel leiden.
    Dieser Umstand scheint schließlich seine Wirkung auf die Behörden und den weiteren Zechenbetrieb nicht verfehlt zu haben. Denn bereits am 6. August desselben Jahres erklärt der Bergwerksdirektor in einem wiederum vom Oberbergamt angesetzten Erörterungstermin in Lintorf, am Tage zuvor sei die definitive Betriebseinstellung des Werkes beschlossen worden; der Belegschaft ist heute gekündigt worden.
  • 1905: Nur am Rande sei erwähnt, daß die Bergbehörde am 24. März 1905 das Wiedererreichen des alten Wasserstandes in den ausgetrockneten Brunnen förmlich feststellte.

 

Die Zeche förderte folgende Erze:
  • Bleierz
  • Zinkerz
  • Kupfererz

Heutige Situation

Von der Zeche Diepenbrock ist nicht mehr viel Übrig geblieben. Es existiert noch eine Abraumhalde sowie einige Fundamente und das Gewölbe eines Ziegelgebäudes 
 

Siehe auch:

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